Bunter Salat aus Brunnenkresse

Brunnenkresse Salat auf einem Teller

Brunnenkresse-Salat auf der Frühlingsterrasse

Wilde Brunnenkresse – ein Zeiger noch intakter Natur

Was ist Brunnenkresse?

Die Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale) ist eine krautige Pflanze mit 15-80 cm langen, im Wasser liegenden Stängeln. Sie wächst in sauberen, nährstoffreichen, kühlen und schnellfließenden Gewässern quasi weltweit. Sie besiedelt das sonnige Ufer kleiner Bäche und kann sogar unter Wasser gedeihen.

Brunnenkresse auf eine Insel im Bach

Brunnenkresse auf einer Insel im Bach

Unter Wasser überwintert die Brunnenkresse und kann auch an frostfreien Wintertagen geerntet werden.

Unter Wasser überwintert die Brunnenkresse und kann auch an frostfreien Wintertagen geerntet werden.

Kultiviert wurde dieses in den gehobenen Küchen Europas sehr begehrte Kraut zunächst in Erfurt. Dort entwickelte Christian Reichart im 18. Jahrhundert das Anbausystem der sogenannten Klingen (Wassergräben). Dieses Erfurter Know-how schnappte sich 1809 Napoleon, um zu Hause selbst dieses aromatische Gemüse anbauen zu können.  Auch heute wird rund um Erfurt auf ca. 70 ha Brunnenkresse angebaut. Saison hat die Brunnenkresse in den Monaten mit „r“, also September-April.

Mit der zunehmenden Umweltverschmutzung nahm im 20.  Jahrhundert der Anbau und auch der Konsum immer mehr ab. Seit ungefähr 1990 gibt es jedoch eine Rückbesinnung auf traditionelle, heimische Spezialitäten, wodurch die Nachfrage nach Kultur-Brunnenkresse merklich stieg. Was natürlich nichts darüber aussagt, wie es der Wasserkresse in freier Wildbahn so geht …

Wie schmeckt Brunnenkresse und was kann ich damit anstellen?

Ich verwende die wildgesammelte Brunnenkresse aus dem Erzgebirge als an Senf erinnerndes, säuerlich-scharfes Kraut auf einem Vollkornbrot mit hartgekochtem Ei, als i-Tüpfelchen auf einem Quarkbrot oder eben in einem nahrhaften und leckeren Salat. Frischer, junger Spinat soll ein kongenialer Partner der Brunnenkresse sein. Ein Pesto ließe sich daraus sicher auch basteln.

Brotscheiben mit Quark, hart gekochtem Ei und frischer Brunnenkresse

Brotscheiben mit Leinölquark, hart gekochtem Ei (auf Butter) und frischer Brunnenkresse

Brunnenkresse lässt sich nicht konservieren. Sie verliert ihren Geschmack. Da hilft nur: sofort und frisch verbrauchen. 🙂 Packt man sie in ein nasses Küchentuch in einen dichten Folienbeutel in den Kühlschrank, hält sie sich eine Woche.

Viel Wissenswertes über die Wasserkresse hält die Wikipedia-Seite bereit:  Brunnenkresse auf Wikipedia

Rezept: Brunnenkresse-Salat mit Bohnen, Avocado, Oliven, Tomaten und Ei

Zutaten für den Brunnenkresse Salat

Das ist ungefähr die Menge für eine Portion Brunnenkresse-Salat. Was auf dem Bild fehlt, sind die Oliven. Diese scheinen geschmacklich nicht so richtig ins Rezept zu passen, überraschen jedoch …

Zutaten für 2 Portionen (als Hauptspeise oder ausreichend für 4-6 Vorspeisen)

90 g Brunnenkresse (gewaschen, verlesen, ohne harte Stiele)
1 Avocado, halbiert, entkernt, geschält, in 5-mm-Viertelringen
200 g Weiße Bohnen, abgegossen
3 Schalotten in 2-mm-Halbringen
2 hartgekochte Eier, geachtelt
6 Mini-Rispentomaten, geachtelt
100 g dunkle Oliven, baumgereift, mit Stein

Dressing:
4 EL Leinöl (alternativ Olivenöl)
4 EL Zitronensaft (ca. eine Zitrone)
½ EL Honig
3 Prisen Salz
Schwarzer Pfeffer
70 g Cashewkerne, geröstet + gemörsert

Zubereitung
Alle Zutaten für das Dressing mit den Schalottenringen verrühren.

Die Oliven einmal längs einschneiden, die Enden zwischen Daumen und Zeigefinger zusammendrücken, den Stein herauslösen und das Fruchtfleisch längs vierteln.

Alle Salatzutaten bis auf Eier und Tomaten mit dem Dressing mischen.

Salat auf Teller / Schälchen verteilen, die Tomaten- sowie Eierachtel darauf platzieren und servieren.

Dazu passt eine Scheibe Vollkorn- oder Körnerbrot.

Guten Appetit!

Hinweise

  1. Bei den Oliven unbedingt darauf achten, dass sie nicht in Kräuter oder irgendwelche Marinaden eingelegt sind. Nur die natürlich gereiften mit Stein bringen genug Aroma mit, um gegen die Kresse bestehen zu können. Erkennen kann man diese an der uneinheitlich dunklen, jedoch nie ganz schwarzen Farbe und daran, dass in der Zutatenliste kein Farbstoff (Eisen-II-Gluconat (E579) oder Eisen-II-Lactat (E585)) aufgeführt ist.
  2. Brunnenkresseanfänger können/sollten erst einmal mit der Hälfte oder zwei Drittel der Kressemenge anfangen – alle anderen Zutaten aber unverändert beibehalten.  So wird der Salat etwas „milder“.
  3. Weglassen kann man die Cashewkerne aber sollte wirklich tomatig schmeckende Tomaten verwenden.
  4. Die gekauften weißen Bohnen aus der Dose haben häufig kaum noch Biss und wirken matschig. Besser also selbst kochen und selbst die Bissigkeit bestimmen. 😉 Für die 200 g gekochten Bohnen des Rezepts benötigen Sie ca. 100 g Getrocknete.

Brunnenkresse-Salat-Rezept als PDF herunterladen.