Fruchtig-leckere Habanero-Soßen einfach selbst herstellen
Rezepte für drei Varianten Habanero-Soßen
August-September: Habanero-Chili-Ernte im Garten
Welcher Hobby-Chilizüchter kennt das nicht: Die einzige Habaneropflanze im Garten trägt unglaublich viele – ziemlich scharfe Früchte. Wenn nun bereits alle Verwandten und Bekannten schnell das Weite suchen, wenn der Chiligärtner versucht, ihnen ein paar der scharfen Dinger aufzuschwatzen, sollte er sich überlegen, was er selbst mit den Früchtchen anstellen könnte.
Eine einzelne Habanero Chili kann man schon mal in einen Salat, ein Chili con Carne, eine verschärfte Tomatensoße, auf eine Pizza oder in eine Gemüsepfanne mit einrühren. Aber davon wird der Chilibusch nicht wirklich leerer.
Fruchtiges Habanero-Aroma
Soßen- und Dip- Rezepte, die man im Netz findet, verwenden häufig Zwiebeln, Knoblauch, Unmengen Essig und diverse andere Zutaten, die das spezielle Aroma der Habaneros unterbuttern bzw. zerstören. Auch das Erhitzen beeinflusst nicht nur das Aroma der Chili, sondern auch das der beigefügten Früchte. Wie es scheint, wollen viele eine Art Habanero-Ketchup-Dauerkonserve herstellen, nur damit die Früchte irgendwie verbraucht sind.
Ich habe so ein Zwiebel-Knoblauch-Essig-haltiges Rezept mit Mango versucht und das Ergebnis landete im Ausguss: nicht fruchtig, extrem sauer und extrem scharf – kurz: Machte keinen Spaß. 😐
Wie erhält man denn nun das gewünschte fruchtige Aroma? Durch Weglassen.
Drei Varianten fruchtig-scharfer Habanero-Soßen
Das Ergebnis meiner verschärften Kochversuche sind ein paar Habanero-Soßenvarianten, die typisch nach Habanero schmecken -mit einer fruchtigen Ergänzung. Sie sind zwar scharf, aber für normale-Schärfe-Vertragende nicht zu extrem – finde ich zumindest. Genau so, dass man das geniale Habaneroaroma noch erkennt. 😊
Von sich aus schmecken reife Habaneros nach Südfrüchten, Mango, Honigmelone und Pfirsich. Die säuerlich-mineralisch-herben Grünen passen perfekt zu Avocado und Limette.
Die süß-fruchtige Säure einer Ananas harmoniert ebenfalls bestens mit dem Habaneroaroma.
Folgende Habanero-Mitspieler habe ich für die drei Saucen/Dips auserkoren: Avocado, Mango und Ananas. Die Säure der Limetten generell sowie das frische Koriandergrün in der Ananasvariante sind essentiell für das Geschmackserlebnis. Bitte nicht weglassen oder ersetzen!
Haltbarkeit der Habanero-Chili-Saucen
Ich erhitze die süß-fruchtig-scharfen Habanerosoßen nicht – bis auf die Mango-Habanerosauce, die ich in den fertigen Gläsern für 10 Minuten einkoche. Bei diesem Rezept hat die Hitze keine negative Auswirkung auf den Geschmack.
Als Säure verwende ich fast nur Limettensaft und nur wenig Zucker und Salz. Das Ziel ist klar: maximaler Erhalt der Aromen. Das bedeutet zwar, dass die Soßen nur relativ kurze Zeit (2 Wochen) im Kühlschrank haltbar sind. Aber ich verspreche Ihnen, dass es nur Stunden bis maximal Tage braucht, bis die Gefäße leergeschleckt wurden. 🙂
Die beste Möglichkeit, Habanero -wie auch jede andere Chili- für eine spätere Verwendung aufzubewahren ist das Einfrieren. Dafür einfach die Habaneros halbieren, die Kerne entfernen und in einer Ziplock-Tüte ab in den Tiefkühlschrank. Damit muss man keine großen Mengen an (haltbarer) Soße bzw. Dip herstellen, sondern nimmt einfach die benötigte Menge frischer Chili aus dem Tiefkühler. Außerdem kann man grüne und reife Habaneros einfrieren, je nachdem, welchen Geschmack man bevorzugt.
Das Einfrieren der fertigen Soßen ginge sicher auch. Dabei muss man nur auf die Wahl der geeigneten Behältnisse achten, damit diese beim Einfrieren nicht platzen.
Tipp zu den Chili-Kernen: Wer es wirklich scharf mag, kann am einfachsten die Kerne mit verwenden. Nur ist es beim Pürieren so, dass immer Teile dieser Kerne nicht völlig zerkleinert werden und dann in der Sauce ziemlich stören. Abgesehen davon haben sie keinen Anteil am Geschmack der ganzen Chose. Mein Tipp wäre, dann lieber eine Chili mehr verwenden, als die Sauce mit Kernresten zu versauen.
Wozu isst man diese Saucen / das Avocado-Dip?
Ein kongenialer Partner für die Habanerosaucen sind Tortilla-Chips mit Salz und Käse als Party-/Fernsehsnack. Ähnlich gut passt Knäckebrot. Auf Käse, in Frischkäse oder auf gebratenem Hühnchen passen sie sicher auch.
Fruchtige Zutaten besorgen
Wenn man die Habanero Chili frisch oder eingefroren im Haus hat, ist deren Beschaffung kein Problem. Aber saftig-süße Mangos, reife Avocados oder eine leckere Ananas zu besorgen, kann sich zu einem Hindernislauf entwickeln oder gar das spontane Projekt „Eigene verschäfte Habanero-Soße für das Familienfest am Wochenende“zunichte machen.
Hat man keine gute Bezugsmöglichkeit für reife, aromatische Früchte, kann man sie mit etwas Zeitvorlauf selbst reifen lassen oder -genau wie die Chili- portionsweise einfrieren.
Rezept für „Hango“, die Fruchtige Habanero-Mango-Soße
Zutaten
2 vollreife orange Habanero-Chilis, Kerne + Scheidewände entfernt
1 große, reife Mango geschält und gewürfelt
1/2 daumengroßes Stück Ingwer, geschält, gerieben
1 TL Salz
2 TL Zucker
1 TL Honig
2 EL Essig (5 %-iger Tafel-, Weinbrand- oder Weißweinessig)
2 EL Limettensaft (1 Limette)
Zubereitung
Alle Zutaten pürieren.
Mit Salz, Honig, Limettensaft und je nach Geschmack zusätzlichem Ingwer abschmecken.
In kleine Twist-Off-Gläser bzw. Fläschchen füllen (und optional: 10 Minuten einkochen).
Im Kühlschrank aufbewahren.
Ergibt ungefähr 450 ml Soße.
Rezept für „Hananas“, die säuerlich-aromatische Ananas-Habanero-Sauce
Zutaten
3 vollreife orange Habanero Schoten, ohne Kerne, grob geteilt
5 1,5-cm-Scheiben frische Ananas (ca. ¾ einer großen Frucht), grob gewürfelt
2 Handvoll Korianderblätter, abgespült, grob gehackt
2 EL Limettensaft (von 1 Limette)
1 MSp. gemahlene Korianderkörner
½ Teelöffel Salz
Zubereitung
Alle Zutaten pürieren.
Mit Salz und Limettensaft abschmecken.
In Flaschen abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.
Ergibt ungefähr 450 ml Soße.
Wer mit der Schärfe etwas vorsichtig sein will, nimmt ersteinmal nur 2 Habaneros, kostet die fertige Soße und wirft ggf. noch die dritte dazu.
Hinweis: Versucht man, diese Sauce durch Erhitzen haltbarer zu machen, verliert der Koriander seinen Geschmack und sein Grün wandelt sich in ein unansehnliches Grau-Braun, was natürlich auf die Sauce abfärbt.
Rezept für „Havocado“, den grünen Avocado-Habanero-Dip (verschärfte Guacamole)
Zutaten
8 grüne Habanero Chili, ohne Kerne, grob geteilt
1 große, reife Avocado, geschält, entkernt, grob gewürfelt
4 EL Limettensaft (von 2 Limetten)
½ TL Salz
Zubereitung
Alles pürieren, mit Salz und Limettensaft abschmecken (nicht zu kräftig) und mit einem Schwapp Wasser die Konsistenz einstellen.
In kleine Twist-Off-Gläser füllen und gekühlt aufbewahren.
Ergibt ungefähr 300 ml Dip.