Übersicht von Restaurants mit sächsischer Küche in Dresden + Test bester Sauerbraten

Restaurant mit deutscher sächsischer Küche in Dresden, Pirna, Meissen, Freital

Gasthaus mit regionaler sächsischer Küche in Dresden

Restaurants, die regionale Spezialitäten aus der sächsischen Küche anbieten + Test bester Sauerbraten in Dresden, Meißen, Pirna und Umgebung

Dilemma: Regionale Spezialitäten

Wer kennt das nicht: Gäste sind zu Besuch, die fragen: „Wo kann ich denn in deiner Heimatstadt Spezialitäten der sächsischen Küche essen?“ Viele hätten kein Problem, den Laden mit der besten Ramen, einem leckeren Burrito oder einem knusprigen Flammkuchen zu nennen. Aber regionale Küche? Welche traditionellen regionalen Spezialitäten gibt es denn überhaupt? Wen frag‘ ich da?

Welche Speisen sind regional-typisch für Sachsen?

Wie erkenne ich, ob ein Restaurant regionale Gerichte anbietet? Genau, ich definiere ganz rotzfrech, was für Dresden und Umgebung typisch ist und filtere die Speisekarten der Gaststätten danach.

Hier also ein paar Speisen, die vielleicht in Sachsen einen Tick anders schmecken, als anderswo, die mir selbst super schmecken und die ich Besuchern gern ans Feinschmeckerherz legen möchte:

  1. Dresdener / Sächsischer Sauerbraten mit Klößen und Rotkraut
  2. Sächsische Kartoffelsuppe
  3. Sächsische Quarkkeulchen
Karte der Restaurants mit deutscher, sächsischer Küche in Dresden, Pirna, Meißen, die Sauerbraten anbieten

Sauerbraten auf der schmeckt Hier – Karte finden: Kategorie Speisen, Getränke in der Gastronomie > Deutsche Speisen > Gekocht / Gebraten > Sauerbraten

Nur wenige Restaurants bieten alle drei sächsischen Spezialitäten an, weshalb ich die Auswahl auf die Sauerbratenanbieter beschränke. In der Tabellenspalte „Bemerkung / sonst. Angebot“ finden Sie die Angabe, ob auch Kartoffelsuppe und Quarkkeulchen angeboten werden. Diese Angebote und auch deren Preise ändern sich teilweise ziemlich schnell…

Zum Beispiel bietet die „Alte Schmiede“ in Dresden-Briesnitz seit 2017 bis heute auf ihrer Homepage einen „Hausgemachten Sauerbraten“ an. Bei meinem Besuch am 18.3.2019 erhielt ich die Auskunft, dass seit 2 Tagen der Sauerbraten nicht mehr im Angebot sei. Da in der „Alten Schmiede“ auch weder Kartoffelsuppe noch Quarkkeulchen angeboten werden, ist diese Gaststätte nicht mehr in der Übersicht sächsisch-bürgerlicher Restaurants enthalten.

Viele Restaurants, die von sich behaupten, deutsche Küche zu bieten, scheuen sich einerseits traditionelle Gerichte wirklich originalgetreu (und damit geschmacksintensiv) zuzubereiten und verbrämen dies als „modern“, „Cross Over“ oder „Junge Küche“. Andererseits hat für mich ein Gastronom wenig mit regionaler Küche zu tun, der nur sogenannte Hausmannskost anbietet wie z.B.  Schnitzel mit Pommes und Bauernfrühstück. Solche Restaurants habe ich in der Liste nicht berücksichtigt. Wobei dies natürlich gar nichts über die Qualität der genannten Speisen aussagt. Hier geht es einfach nur um regionaltypische, traditionelle Gerichte.

Wie habe ich die Restaurants für die Verkostung ausgesucht?

Obwohl es DEN allerallerbesten Sauerbraten natürlich nur aus der eigenen Küche oder aus der vom Mama/Papa oder Oma geben kann, war ich doch gespannt, was den Nicht-Hobby-Köchen unter uns und Dresden-Besuchern so von der heimischen Gastronomie vorgesetzt wird.

Nach einer Internetrecherche habe ich Restaurants mit sächsischer Küche in Dresden und Umgebung aus allen möglichen Preiskategorien per Zufall ausgesucht und dort Sauerbraten-Stichproben in meinen Rachen geschoben. Hinzu kamen noch einige Gastronomiebetriebe, die von Internetnutzern, Touristen und Freunden empfohlen wurden.

Wie immer erfolgten meine Verkostungsbesuche anonym und alles wurde aus der eigenen Tasche bezahlt.

Sauerbratenverkostung in Dresdner Restaurants mit regionaler, sächsischer Küche

Jedem Leser leuchtet sicher ein, dass so ein Vor-Ort-Test nicht als Blindverkostung durchgeführt werden kann. Jedoch habe ich mich bemüht, Wetter, Ambiente und eigene Stimmung bei der Bewertung der regionalen Sauerbraten möglichst außen vor zu lassen.

Bewertet habe ich das Fleisch, die Sauce, das Rotkraut und die Klöße (oder Knödel). Zunächst plante ich, die Punkte für Fleisch und Sauce höher zu gewichten, da es ja schließlich um die Verkostung von Sauerbraten ging. Jedoch stellte sich im Test heraus, dass ein mieses Rotkraut und ein matschiger Kloß das Gesamtgeschmackserlebnis genauso zerstören können, wie eine Maggi-Bratensauce oder ein zähes, aromaarmes Stück Fleisch.

Dadurch, dass ich parallel zum Sauerbratentest ein paar eigene Marinier- und Schmorversuche mit unterschiedlichen Fleischstücken, Marinaden, Reifezeiten und Garmethoden durchführte, waren meine Sauerbraten-Geschmacks-Rezeptoren ganz gut geeicht für die Restaurant-Varianten.

Original Dresdner Sauerbraten? Echter Sächsischer Sauerbraten?

Die Einen meinen, dass Dresdner Sauerbraten nur in Buttermilch mariniert wird und die Sauce Rosinen enthält. Während im Sächsischen keine Rosinen und auch keine Milchprodukte enthalten sein dürften.

Andere wiederum beharren felsenfest darauf, dass das Originalrezept von Urgroßmutter völlig anders war und eigentlich nur auf Grundlage von Pferdefleisch und Rotwein gelingen konnte.

Geschmack und Konsistenz bei beiden Saucen-Varianten werden m.M.n. über die Marinadengewürze (Loorbeer, Pfeffer, Piment, Wacholder, Nelke, Essig/BuMi) und die mitgeschmorten Soßenkuchen eingestellt. Mehl, Stärke oder irgendwelches Gemüse/Wurzelwerk haben nichts in der sächsischen/ Dresdner Sauerbratensauce verloren.

Rosinen und die Pulsnitzer Soßenkuchen liefern Süße und weihnachtliche Würzung. Der Schmorprozess mildert deren Wirkung jedoch ab, erzeugt Röst- und leichte Bitteraromen und bindet diese gut in den säuerlichen Fleischgeschmack ein. Die Buttermilch in der Dresdner Variante sorgt für einen etwas milderen, runden Geschmack.

Soweit zur Theorie. Was Sie in den Restaurants als Dresdner oder Sächsischen Sauerbraten vorgesetzt bekommen, kann durchaus etwas ganz anderes sein.

Schmeckt die Sauce deutlich nach Lebkuchen, wurde der Saucenkuchen erst zum Schluss (gerieben) zugefügt oder der Koch musste die Soße mengenmäßig „verlängern“. Eine mittel- oder rotbraune Färbung kann ebenfalls auf Saucenstreckung oder die Verwendung von Buttermilch hindeuten.

Bei der Verkostung spielten Gedanken nach Echtheit / Originalität keine Rolle. Es musste einfach gut schmecken und alle Zutaten sollten ein Gesamtgeschmackskunstwerk schaffen – egal unter welcher Bezeichnung.

Allgemeine Tipps: Wie finde ich anhand der Übersicht ein gutes Restaurant mit sächsischer Küche?

Zunächst ein paar Worte zu den vorgefundenen Preisunterschieden. Es gibt Restaurants, da sticht der Preis für Sauerbraten nach oben oder unten aus dem sonstigen Preisgefüge heraus. Wenn also der Preis für Sächsischen Sauerbraten in der Tabelle vergleichsweise niedrig angegeben ist, muss das nicht für andere Gerichte dieses Restaurants gelten.

Korreliert die Qualität des Sauerbratens mit der der anderen Speisen eines Gastronomiebetriebs? Diese Frage kann ich nicht beantworten. Beim Test habe ich nur den Sauerbraten und ein Glas Wasser als Neutralisator konsumiert.

Ob das verkostete Fleisch aus einer Fertigpackung genommen und erwärmt wurde, war für meinen ungeschulten Gaumen schwierig zu erkennen. Ob der meist üppigen Saucenüberdeckung war oft auch nicht zu erkennen, ob das Stück Fleisch frisch aufgeschnitten wurde oder schon länger in der Sauce schwamm. Gerade dies muss ja bei Sauerbraten nichts schlechtes sein. Im Gegenteil: Bei Sauerbraten können das Aufbewahren des fertig gegarten Bratenaufschnitts in der Sauce und das Aufwärmen bei Bedarf zu sehr zartem, saftigem und leckerem Fleischgenuss führen. Im Test wurde mir nur einmal frisch aufgeschnittenes Fleisch vorgesetzt. Dieses wirkte trocken und fest.

Anders liegt der Fall beim Rotkraut. Wenn ich das Gefühl hatte, dass das Rotkraut aus der Konserve kam, warum sollte der Koch beim Fleisch und bei den Klößen nicht auch auf vorgefertigte Convenience-Produkte zurückgegriffen haben? Vielleicht kommen dann auch bei anderen Gerichten das Sauerkraut oder die Bratkartoffeln servierfertig aus der Tüte…

Bei einer schlechten Note für das Rotkraut ist also durchaus Vorsicht geboten. Man munkelt, dass einige Köche „haus- oder selbstgemacht“ wie folgt definieren: selbst eine Dose öffnen, selbst in die Mikrowelle schieben, selbst nachwürzen.

Testsieger: Wer serviert den besten Sauerbraten der Region?

Jeder, der schon einmal einen eigenen Sauerbraten fabriziert hat weiß, dass die entstehende dunkelbraune Sauce einen sehr speziellen, unverwechselbaren Geschmack hat: fleischig-süßlich-säuerlich mit weihnachtlichen Aromen von Piment, Pfeffer und Nelke. Im Test fand ich zwar ab und zu mit viel Liebe zubereitete, lecker schmeckende Bratensaucen. Aber eine echte Sauerbratensauce war nur sehr selten darunter.

Woran dies lag, mag ich nicht zu beurteilen. Keine Zeit? Keine Lust? Vielleicht steckt auch schlicht eine Anpassung an die schizophrenen Geschmackserwartungen der deutschen Gäste dahinter: Wollen Original-Speisen essen, diese sollen aber nicht original schmecken (Asia-Essen ohne Original Würzung, Sauerbraten ohne Sauerbratengeschmack). Ich weiß es nicht…

Bei den Klößen gab es gute und weniger gute. Zugegebenermaßen spielten die Klöße für mich aber kaum eine Rolle für den Gesamteindruck des Essens. Sie schmecken schlicht nach zu wenig und sind eigentlich nur zum Saucen-Aufditschen und Magenfüllen da. Das sehen offenbar auch viele Köche so. Nur wenige Kloßexemplare ragten so positiv heraus, dass dies im Gedächtnis blieb.

Ganz anders sieht das beim Rotkraut aus. Ein weiches und überwürztes Rotkraut kann das ganze Essen geschmacklich in den Abgrund reißen. Leider habe ich in keinem besuchten Restaurant mit sächsischer Küche ein sehr gutes Rotkohlgemüse gefunden. Meist war es zu fein geschnitten und/oder zu weich gekocht und/oder zu stark gewürzt und der Rotkrautsaft war gebunden, sodass eine Art Rotkrautmatsch entstand.

bissfestes Rotkraut selbst gemacht zu Sächsischem Sauerbraten und Klößen

So kann Rotkraut zu Sauerbraten und Klößen aussehen, leider nicht in den besuchten Restaurants…

Für mich muss ein sehr gutes Rotkraut dazu verführen, den Sauerbraten links liegen zu lassen und das Kraut pur und auch ohne Kloß verspachteln zu wollen. Es muss noch Biss haben, sollte stückig geschnitten – nicht gehobelt – sein und die Würzung sollte zurückhaltend und auf wenige Gewürze beschränkt sein. Gebunden wird es natürlich nicht und das wenige nach Garende noch vorhandene Kochwasser hat nichts auf dem Teller zu suchen. Nach den Erfahrungen, die ich in Dresdner Restaurants gemacht habe, bin ich mit diesen Vorstellungen offenbar ein Rotkraut-Geschmacks-Exot. Schade, muss ich es eben wieder selbst kochen…

Hier gibt es Rezepte mit 4 Rotkrautvarianten von klassisch bis Nutella.

Farben in der Tabelle: Punktzahl = Prädikat

Übersicht Restaurants mit sächsischer Küche in Dresden, Pirna, Meißen und Freital mit Testergebnissen Sauerbraten- Verkostung

Bemerkungen zur Tabellennutzung:

    • Ursprüngliche Sortierung: nach PLZ aufsteigend
    • Mittels der kleinen Pfeile in den Tabellenköpfen lässt sich der Inhalt sortieren.
    • Die Spalte € / Pkt. beinhaltet eine Gewichtung wieviel der Gast pro vergebenem Wertungspunkt zahlen muss. Je kleiner der Wert, umso Geschmacks-preiswerter.
    • Der angegebene Preis für eine Portion Kartoffelsuppe bezieht sich teilweise auf eine Vorsuppe, manchmal aber auch auf eine große Terrine. Quarkkeulchen werden immer als Dessert angeboten (zum Teil in der Kinderkarte versteckt).

Resümee: Sauerbraten in Dresdner, Meißner, Freitaler und Pirnaer Restaurants

Bitte beachten Sie beim lesen der Wertungstabelle, dass ich nur einige wenige Anbieter von Sauerbraten besuchen und deren Kreationen verkosten konnte. Das Ganze ist doch etwas aufwändig. Ich werde die Liste vervollständigen und auch ab und zu einen weiteren Sauerbraten verkosten. In den bisher ungetesteten Restaurants mit regionaler, sächsischer Küche lassen sich bestimmt auch echte Geschmacks-Schätze heben…

Wie in der Tabelle zu sehen, gibt es gute und sogar einige sehr gute Sauerbraten in Meißen, Pirna und Pillnitz zu essen. Selbst wenn ein Gericht 8,5 von 10 Punkten erreicht hat und damit von mir als „Sehr gut“ bewertet wurde, sind doch die 1,5 verbleibenden Punkte bis zur „10“ genau der Abstand, der zum Ausgezeichnet fehlt.

Während beim Fleisch wirklich ordentliche Beispiele auf meinem Teller landeten, ist bei der Sauce und vor allem beim Rotkraut noch Luft nach oben. Rückblickend habe ich letzteres wahrscheinlich noch zu gut bewertet – ging doch häufig dieser Bestandteil des Gerichts zu großen Teilen oder gänzlich wieder zurück in die Küche.

Vielleicht habe ich ja einfach nur die falschen Restaurants besucht, oder leide an Geschmacksverirrungen?

Wie immer möchte ich dazu ermuntern, sich selbst in das Abenteuer Sächsischer Sauerbraten zu stürzen und eigene Geschmackserfahrungen zu sammeln.

Sollten die besten Restaurants mit regionaler, sächsischer Küche fehlen, bitte eine Mail schreiben.

Mein abschließender Appell an die sächsischen Köche

kann nur lauten: Traut Euch was! Lasst allen Klimbim weg und kocht einen richtigen, kräftig-aromatischen Sauerbraten! Und dazu ein selbst gekochtes, stückiges, bissfestes, nicht überwürztes Rotkraut reichen – das ist nun wirklich kein Hexenwerk!

Und bitte lasst diese unsäglichen „grünen Ecken“ (Salat-/Rohkost- Garnierung) zumindest bei einem in Sauce schwimmenden Braten weg…

Alle Angaben ohne Gewähr. Preise Stand März 2019.

Sächsischen Sauerbraten selbst marinieren und zubereiten? Hier unser Rezept.

Sächsische Quarkkeulchen selbst braten? Hier unser Rezept.