Rezept für grobes Bärlauchpesto – nach schmeckt Hier-Art
Das BESTE! Grobes, geschmacksintensives Bärlauchpesto
Bärlauch-Saison-Start
Es ist wieder soweit: So ziemlich das erste, was die Natur an Essbarem im Frühjahr bietet – Bärlauch- aus dem eigenen Garten liegt auf dem Küchentisch und harrt der Dinge die da kommen.
Die Einfachste und vielleicht auch die Bärlauch-Verarbeitungs-Variante, bei der die Zutaten am besten zur Geltung kommen, möchte ich heute vorstellen.
Bärlauchpesto – was soll daran besonders sein?
Kurz gesagt: die Frische, der Geschmack und die Haptik – zusammengenommen ein ganz anderes Erlebnis, als bei den Pesto-Mus-Varianten.
Begonnen habe ich meine Bärlauchpestoerkundung vor vielen Jahren mit irgendeinem der 152.000 Rezepte aus dem Internet. Das war schon ganz lecker und interessant, weil neu. Nachdem der halbe Wald leer geerntet und diverse Gläser mit Pesto und Bärlauchpaste befüllt waren, gab es dann Wochen und Monate immer wieder davon zu essen. Naturgemäß wurde das Geschmackserlebnis immer weniger aufregend und ich stellte fest, dass das Bärlaucharoma und der frisch-scharfe Knoblauchkick mehr und mehr verschwanden. Am Ende schmeckte es wie irgendwas zwischen püriertem Gras und Spinat. Die Lust am Neuen war dahin.
Vor drei Jahren war ich dann schlicht zu faul, den Pürierstab herauszukramen und habe die Zutaten mit Messer und Mörser nur grob zerkleinert und auch nur so viel zubereitet, wie ich für die Mahlzeit benötigte. Und siehe da, genau SO muss ein gutes Bärlauchpesto schmecken.
Explodierende Bärlauch- und Pinienkern- Geschmacksbomben
Die Bärlauchblätter werden nur grob in Streifen geschnitten, die gerösteten Pinienkerne im Mörser nur teilweise zerkleinert und das Ganze mit einer ordentlichen Portion Olivenöl, geriebenem Parmesan / Grana Padano und einer Prise Salz vermischt und sofort unter die frisch gekochten Spaghetti gehoben. Darüber noch etwas Parmesan streuen und einen frischen, etwas moussierenden Weißwein dazureichen, mhhh! Alle Einzelaromen bleiben erhalten und entfalten sich erst beim Draufbeißen. Nicht wie bei den gemusten Pestovarianten, wo alles Eins ist und denen die Zeit bereits den Aroma-Garaus gemacht hat.
Ich bereite stets nur die gerade benötigte Menge Pesto zu. Weder kühl lagern noch einfrieren können das Geschmackserlebnis konservieren. Noch ein Grund mehr, sich auf den Frühling und ein paar Wochen mit frischem Bärlauch zu freuen…
Wie behandelt man Bärlauch beim Kochen bärlauchgerecht?
Das Aroma von Bärlauch ist sehr fragil. Es übersteht keine Erhitzung über 70° und auch die Zeit ist ein Feind des frisch-säuerlich-knoblauchigen Geschmacks. Obwohl Viele auf das Zerstören der Bärlauchstruktur mittels Mixer und anschließendem „Haltbarmachen“ in Öl oder eben als Pesto schwören, denke ich, dass genau diese zermatschten, im Kühlschrank/ Tiefkühlschrank für längere Zeit gelagerten Zubereitungsarten zur zunehmenden Ablehnung bei einigen Konsumenten geführt haben. Das echte, leckere Bärlaucherlebnis gibt es nur frisch und mit Biss.
Deshalb nun hier mein grobes Bärlauchpesto, was im engeren Sinne wahrscheinlich gar kein Pesto ist – es kommt ja schließlich kein Mixer zum Einsatz.
Vorsicht: geschmacksintensiv! Die hier verordnete Bärlauchdosierung ist nicht für Leute geeignet, die Bärlauch essen, um nicht nach Knoblauch zu riechen…
Rezept für grobes Bärlauchpesto
Zutaten
für 1 Portion (für 100 g Spaghetti):
8 Blätter Bärlauch aus dem Garten / Wald (junge ca. 12 cm lange Blätter, bzw. weniger nehmen, wenn größer)
25 g Pinienkerne
2 EL geriebener Parmesan / Grana Padano
3 EL Olivenöl
1 Prise Salz
Zubereitung Bärlauchpesto
Spaghetti aufsetzen.
Pinienkerne vorsichtig braun rösten und im Mörser ca. die Hälfte davon zerdrücken.
Bärlauchblätter abspülen, trocken schütteln und quer in 5-10 mm breite Streifen schneiden (je nach Größe auch noch 1-2x längs teilen).
Spaghetti abgießen, Bärlauchpesto untermischen und mit zusätzlichem geriebenen Parmesan servieren.
Guten Appetit!
Rezept Grobes Bärlauchpesto herunterladen.
Zuerst veröffentlicht am: 31. März 2019